Tech Basics für Familienunternehmer: IoT, KI & Co. – Ein kompakter Leitfaden
In einer Welt, die sich rasant digitalisiert, stehen auch Familienunternehmen vor der Herausforderung, technologische Entscheidungen zu treffen, die ihr Unternehmen langfristig wettbewerbsfähig halten. Doch welche Technologien sind wirklich relevant, und wie trifft man die richtige Wahl? In diesem Artikel geben wir Ihnen einen Überblick über einige zentrale Technologien und Tipps zur strategischen Technologieauswahl.
1. Internet of Things (IoT) – Vernetzte Wertschöpfung
Das Internet of Things (IoT) beschreibt die Vernetzung von physischen Geräten und Maschinen über das Internet. Durch die Integration von Sensoren, Aktuatoren und Kommunikationsschnittstellen werden Echtzeitdaten erfasst, die dann zur Optimierung von Prozessen und Effizienzsteigerung genutzt werden können. IoT bietet besonders in Bereichen wie Produktion, Logistik und Handel enorme Potenziale.
Beispiele:
In der Produktion ermöglicht IoT nicht nur die vorausschauende Wartung von Maschinen, sondern auch die Überwachung von Produktionslinien in Echtzeit. So können fehlerhafte Produkte frühzeitig erkannt und aussortiert werden, was die Qualität verbessert und Produktionsausfälle vermeidet.
In der Logistik sorgen smarte Sensoren für eine genaue Verfolgung von Waren und Fahrzeugen. Unternehmen können so Engpässe oder Verzögerungen frühzeitig identifizieren und ihre Routen optimieren.
Im Einzelhandel ermöglichen IoT-basierte Regalsysteme nicht nur eine automatische Nachbestellung von Waren, sondern auch eine präzisere Bestandsaufnahme und eine personalisierte Kundenerfahrung durch intelligente Preisauszeichnungen.
Zu diesem Thema möchten wir Ihnen den Podcast IoT Use Case empfehlen. Ingeneurin Madeleine Mickeleit erklärt das „Internet der Dinge“ direkt aus der industriellen Praxis. Anhand von Anwendungsbeispielen und Projekten von Anwendern aus dem IoT Use Case Ökosystem.
2. Künstliche Intelligenz (KI) – Von Daten zu Entscheidungen
Künstliche Intelligenz (KI) kann große Mengen an Daten in kürzester Zeit verarbeiten und daraus Muster erkennen, die für Unternehmen wertvolle Entscheidungsgrundlagen bieten. KI hat das Potenzial, alle Geschäftsbereiche zu revolutionieren – von der Automatisierung von Prozessen bis hin zur Verbesserung von Kundenbeziehungen.
Beispiele:
Chatbots im Kundenservice sind nicht nur in der Lage, einfache Anfragen zu beantworten, sondern können zunehmend komplexe Anliegen bearbeiten, indem sie aus den Interaktionen lernen und sich kontinuierlich verbessern.
KI-gestützte Algorithmen im Finanzwesen erkennen nicht nur Betrugsversuche, sondern prognostizieren auch die wirtschaftliche Lage von Unternehmen und können so zur Risikoanalyse und -minimierung eingesetzt werden.
In der Produktion übernimmt KI die Qualitätskontrolle, indem sie visuelle Inspektionen automatisiert und dabei eine höhere Präzision erreicht als menschliche Arbeiter. Auch die Optimierung von Produktionsplänen erfolgt zunehmend durch KI, was zu einer besseren Ressourcennutzung führt.
Letzteres is eindrucksvoll zu erkennen, in diesem Video der Ostschweizer Fachhochschule. Bei dem es um den Einsatz von KI in der Kunststoffindustrie geht.
3. Cloud-Computing – Flexibilität und Skalierbarkeit
Cloud-Technologien bieten Unternehmen die Möglichkeit, IT-Ressourcen bedarfsgerecht zu nutzen und ihre Infrastruktur ohne hohe Investitionskosten zu skalieren. Dies bietet besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) enorme Vorteile, da sie flexibel auf Marktveränderungen reagieren können.
Beispiele:
Unternehmen mit mehreren Standorten profitieren von Cloud-basierten ERP-Systemen, die eine zentrale Steuerung und Automatisierung von Prozessen ermöglichen und so die Effizienz auf globaler Ebene steigern.
Kollaborationsplattformen wie Microsoft 365 oder Google Workspace sind nicht nur für die Kommunikation von Teams wichtig, sondern ermöglichen auch das gemeinsame Arbeiten an Dokumenten in Echtzeit, unabhängig vom Standort.
Durch Cloud-Backups wird die Datensicherheit erhöht, und Unternehmen sind besser auf Cyberangriffe oder technische Ausfälle vorbereitet. So können Daten jederzeit schnell wiederhergestellt werden, was die Ausfallzeiten minimiert.
4. Cybersecurity – Schutz vor digitalen Bedrohungen
Mit der fortschreitenden Digitalisierung werden Unternehmen zunehmend zu Zielen von Cyberangriffen. Umso wichtiger ist es, einen proaktiven Ansatz zur Cybersecurity zu verfolgen, um Daten und Infrastrukturen zu schützen.
Beispiele:
Firewalls, Antiviren-Software und Multi-Faktor-Authentifizierung schützen nicht nur vor unbefugtem Zugriff, sondern bieten auch Schutz vor gezielten Angriffen wie Phishing und Ransomware.
Regelmäßige Sicherheitsupdates, Penetrationstests und die Verschlüsselung von Daten auf allen Ebenen des Unternehmens sorgen dafür, dass Schwachstellen frühzeitig erkannt und behoben werden.
Schulungen der Mitarbeiter im Bereich Cyberhygiene sind entscheidend, da viele Angriffe durch menschliches Fehlverhalten begünstigt werden. Mitarbeitende müssen wissen, wie sie verdächtige E-Mails oder Links erkennen und was bei einem Sicherheitsvorfall zu tun ist.
5. Digitale Plattformen – Neue Vertriebskanäle erschließen
Digitale Plattformen eröffnen Familienunternehmen zahlreiche Möglichkeiten, ihre Reichweite zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. Gerade für Unternehmen, die bisher auf traditionellen Vertrieb gesetzt haben, bieten digitale Lösungen neue Potenziale.
Beispiele:
Ein traditioneller Handwerksbetrieb kann durch die Einführung eines eigenen E-Commerce-Shops nicht nur Endkunden erreichen, sondern auch maßgeschneiderte Produkte oder Dienstleistungen anbieten, die bisher nicht verfügbar waren.
B2B-Plattformen wie Alibaba, Amazon Business oder andere branchenspezifische Plattformen bieten Großhändlern die Möglichkeit, ihre Produkte international zu vertreiben und neue Geschäftspartner zu gewinnen.
Durch die Einführung einer Omnichannel-Strategie kann ein stationärer Einzelhändler seine Produkte nicht nur offline anbieten, sondern auch über Online-Marktplätze und eigene Webshops verkaufen und damit die Sichtbarkeit erhöhen.
6. Die richtige Technologieauswahl treffen
Nicht jede Technologie ist für jedes Unternehmen geeignet. Es ist wichtig, eine fundierte Entscheidung zu treffen, die sowohl die aktuellen als auch die zukünftigen Bedürfnisse des Unternehmens berücksichtigt.
Schritte zur fundierten Auswahl:
Geschäftsziele definieren: Unternehmen müssen zuerst klar definieren, welche Herausforderungen sie lösen möchten und welche Potenziale sie mit Technologie ausschöpfen wollen. Dies sollte immer in Einklang mit der langfristigen Unternehmensstrategie erfolgen.
Technologietrends bewerten: Unternehmen sollten sich regelmäßig über aktuelle und zukünftige Technologietrends informieren. Hierbei spielen Fachmessen, Konferenzen und Beratungsdienste eine wichtige Rolle.
Pilotprojekte durchführen: Klein anfangen und testen, bevor größere Investitionen getätigt werden. Durch Pilotprojekte lassen sich Risiken minimieren und die tatsächliche Nutzenpotenziale der Technologien besser einschätzen.
Mitarbeiter einbinden: Die Akzeptanz neuer Technologien hängt maßgeblich von den Mitarbeitenden ab. Schulungen und eine transparente Kommunikation sind entscheidend für den Erfolg.
Die Digitalisierung stellt Familienunternehmen vor zahlreiche Herausforderungen, bietet jedoch auch eine enorme Chance, Prozesse zu optimieren und neue Geschäftspotenziale zu erschließen. Durch die gezielte Integration innovativer Technologien – von IoT über KI bis hin zu Cloud-Lösungen – können Unternehmen nicht nur ihre Effizienz steigern, sondern sich auch langfristig im Wettbewerbsumfeld behaupten. Dabei ist eine fundierte Technologieentscheidung maßgeblich, um die richtigen Investitionen zu tätigen und die Technologie im Einklang mit den Unternehmenszielen effektiv einzusetzen. Wer heute in die richtigen digitalen Lösungen investiert, legt den Grundstein für eine nachhaltige Zukunft und einen Wettbewerbsvorteil in der digitalen Welt.
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