Studie: Gewinnverwendung in Familienunternehmen

für Gesellschafter gilt überwiegend „Business First“ Frankfurt, Juli 2025. Sie ist Bindungsfaktor zwischen Gesellschafter und Unternehmen, aber ebenso Auslöser von Konflikten – die Ausschüttung. Über Geld spricht man nicht? In diesem Fall doch: Mehr als 180 deutsche Familienunternehmen geben Einblick in ihre Ausschüttungspolitik und die Verwendung ihrer Gewinne. Die sieben wichtigsten Ergebnisse im Überblick: 📍 … Weiterlesen

für Gesellschafter gilt überwiegend „Business First“

Frankfurt, Juli 2025. Sie ist Bindungsfaktor zwischen Gesellschafter und Unternehmen, aber ebenso Auslöser von Konflikten – die Ausschüttung. Über Geld spricht man nicht? In diesem Fall doch: Mehr als 180 deutsche Familienunternehmen geben Einblick in ihre Ausschüttungspolitik und die Verwendung ihrer Gewinne. Die sieben wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

📍 Firma vor Familie: Familienunternehmen gehen verantwortungsvoll mit ihren Vermögen um – „Business first“ ist ihre Devise. Entsprechend bestätigt die Mehrheit mit 75 Prozent, dass die Ausschüttungsquote sich an den Erfordernissen des Unternehmens orientiert.

📍 Rentabilität und Stabilität an erster Stelle: Den Inhabern ist Sicherheit wichtiger als Wachstum. Das spiegelt sich in hohen Eigenkapitalquoten und in konservativen Ausschüttungsquoten wider: Bei der Mehrheit der Personengesellschaften liegt die Ausschüttungsquote unter 30 Prozent, bei den meisten Kapitalgesellschaften unter 25 Prozent. Damit stärken Familienunternehmen ihr Eigenkapital und machen sich unabhängig von Geldgebern.

📍 Einvernehmen statt Streit: Konflikte im Gesellschafterkreis sind die Ausnahme – trotz geringer Ausschüttungen. So geben 92 Prozent der Befragten an, dass bei ihnen Einvernehmen über die Höhe der Ausschüttung besteht. Grund dafür könnte sein, dass die Hälfte der Familienunternehmen in den vergangenen Jahren Sonderausschüttungen getätigt hat.

📍 „Schwachstelle Regelwerke: Wenn es Konflikte um die Gewinnverwendung gibt, sind Familienunternehmen schlecht vorbereitet – 30 Prozent haben keine vereinbarte Regelung zur Gewinnverwendung, 17 Prozent verfügen nur über eine informelle, gelebte Regelung.

📍 Offene Fragen zur Höhe der Ausschüttung: Ebenso haben viele Familienunternehmen weder eine Höchst- noch eine Mindestausschüttung festgelegt (76 bzw. 71 Prozent). Auch das birgt Konfliktpotenzial innerhalb des Gesellschafterkreises.

📍 Risiko Zersplitterung: Die meisten Inhaber vererben ihre Anteile an alle Nachfahren gleich. Das ist unweigerlich mit einer Zersplitterung der Anteile verbunden, denn der Gesellschafterkreis wächst. Dadurch geht die Bindung an das Unternehmen oftmals verloren. Um eine konstante Ausschüttung sicherzustellen, muss entweder das Unternehmen wachsen, was einem Viertel der Befragten in den vergangenen drei Jahren nicht gelungen ist, oder der Gesellschafterkreis muss eingeschränkt werden. Aber 33 Prozent der Befragten haben keine Maßnahmen zum Gesellschafterwachstum geplant.

📍Klare Vorgaben für Gesellschafter fehlen: Angesichts der schwierigen Wirtschaftssituation müssen sich die Gesellschafter auch selbst finanziell absichern. Gerade in diesem Punkt herrscht dringender Handlungsbedarf: 71 Prozent der Unternehmen machen ihren Gesellschaftern keine Vorgaben zur Erzielung eigener Abkommen und zur Altersabsicherung.

Über die Studie

Für die Studie zur Gewinnverwendung in Familienunternehmen hat PwC Deutschland gemeinsam mit der INTES Akademie für Familienunternehmen und dem INTES Stiftungslehrstuhl für Familienunternehmen und Unternehmerfamilien an der DBU mehr als 180 Familienunternehmen befragt.

Die komplette Studie finden Sie bei PwC unter:

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